Wer sind die Größten?
Wer sich mit Tennis beschäftigt, kommt an ihren Namen nicht vorbei: Serena, Steffi, Martina, Billie Jean. Doch was macht eine Spielerin wirklich zur Legende? Ist es die Zahl der Grand-Slam-Titel? Die Dominanz über eine Dekade? Oder ihr Einfluss auf Generationen von Sportlerinnen und Fans?
In dieser Übersicht präsentieren wir die aus unserer Sicht 10 bedeutendsten Tennisspielerinnen aller Zeiten – basierend auf Erfolgen, Spielstil, Rivalitäten und kulturellem Impact. Ergänzt wird die Liste durch Abschnitte zu legendären Duellen, spannenden Statistiken und der Entwicklung des Damentennis seit der Open Era.
🎾 Inhaltsverzeichnis
- #1 – Serena Williams
- #2 – Steffi Graf
- #3 – Martina Navratilova
- #4 – Margaret Court
- #5 – Chris Evert
- #6 – Monica Seles
- #7 – Billie Jean King
- #8 – Venus Williams
- #9 – Justine Henin
- #10 – Martina Hingis

#1 – Serena Williams
Daten & Erfolge
- Profi-Karriere: 1995–2022
- Grand-Slam-Titel: 23 (Open-Era-Rekord)
- Wochen als Nr. 1: 319
- Beste Saison: 2015 (3 Grand Slams, 53:3-Bilanz)
- Spielstil: Kraftvoll, offensiv, dominanter Return
- Besonderheiten: 4× Olympia-Gold, 14 Grand-Slam-Doppeltitel mit Venus
Serena Williams prägte das Damentennis in zwei Jahrzehnten mit nie dagewesener körperlicher Präsenz, mentaler Härte und einem Spielstil, der Kraft, Präzision und Emotion vereinte.
Ihre Rivalitäten mit Schwester Venus Williams, Maria Sharapova und Justine Henin definierten die moderne Ära. Serena wurde zudem zur Ikone für Empowerment, Diversity und sportliches Selbstbewusstsein abseits des Courts.
Sie engagiert sich erfolgreich als Unternehmerin und Aktivistin – weltweit geschätzt für ihre Vielseitigkeit und ihren Einfluss in Wirtschaft und Gesellschaft.
#2 – Steffi Graf
Daten & Erfolge
- Profi-Karriere: 1982–1999
- Grand-Slam-Titel: 22
- Wochen als Nr. 1: 377
- Beste Saison: 1988 (Golden Slam – alle 4 Majors + Olympia-Gold)
- Spielstil: athletisch, explosive Vorhand, präziser Rückhand-Slice
- Besonderheiten: Einzige Spielerin mit Golden Slam; 107 WTA-Titel
Steffi Graf dominierte das Frauentennis in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren. Ihr Golden Slam 1988 bleibt bis heute ohne Nachahmer.
Mit kraftvollem Spiel, besonders auffällig auf Hartplatz und Rasen, sowie ihrer schnellen Rückhand spielte sie Tennis auf höchstem Niveau. Ihre Erfolge basierten auf exzellenter Technik und überragendem Fitnessniveau.
Rivalitäten gegen Monica Seles, Martina Navratilova und Arantxa Sánchez Vicario prägten ihre Karriere. Graf wurde globaler Tennis-Star und bleibt eine wichtige Figur in der Sportgeschichte.
#3 – Martina Navratilova
Daten & Erfolge
- Profi-Karriere: 1975–2006
- Grand-Slam-Titel: 18
- Wochen als Nr. 1: 332
- Beste Saison: 1983 (17 Titel, u. a. Wimbledon & US Open)
- Spielstil: Serve‑and‑Volley, aggressive Netzspielerin, herausragende Fitness
- Besonderheiten: Rekordhalterin mit 9 Wimbledon‑Einzeltiteln; über 1600 Siege im Einzel
Martina Navratilova veränderte das Damen-Tennis nachhaltig mit ihrem athletischen Serve‑and‑Volley‑Spiel. Ihre Dominanz auf allen Belägen war beispiellos.
Die Rivalität mit Chris Evert gehört zu den größten Duellen der Tennisgeschichte – sie trafen 80 Mal aufeinander, davon 60 Mal bei Grand Slams.
Als Pionierin in Sachen Fitnessmethoden und als engagierte Verfechterin von Gleichstellung und LGBTQ+-Rechten bleibt sie bis heute eine einflussreiche Persönlichkeit im Sport.
#4 – Margaret Court
Daten & Erfolge
- Profi-Karriere: 1960–1977
- Grand-Slam-Titel: 24 Singles (insgesamt 64 Majors)
- Wochen als Nr. 1: mehrfach führend (vor offizieller WTA-Zeit)
- Beste Saison: 1970 (Calendar Grand Slam – alle 4 Majors)
- Spielstil: kraftvoll, vielseitig, dominantes Netzspiel
- Besonderheiten: Einzige Spielerin mit Calendar Slam; Rekordhalterin bei Majors gesamt
Margaret Court ist die erfolgreichste Tennisspielerin aller Zeiten mit 24 Grand-Slam-Einzeltiteln und insgesamt 64 Major-Titeln (Einzel & Doppel).
Ihre herausragendste Leistung war der Calendar Grand Slam 1970 – alle vier Majors in einem Jahr. Zudem prägt sie bis heute das Damentennis: Die Margaret Court Arena in Melbourne trägt ihren Namen.
#5 – Chris Evert
Daten & Erfolge
- Profi-Karriere: 1972–1989
- Grand-Slam-Titel: 18
- Wochen als Nr. 1: 260
- Beste Saison: 1974 (2 Majors, Saisonbilanz 72–6)
- Spielstil: Präzises Grundlinienspiel, mental äußerst stark
- Besonderheiten: Rekordhalterin mit 7 French-Open-Titeln, 157 WTA-Siege
Chris Evert prägte mit ihrem konstanten, präzisen Grundlinienspiel und eiserner Nervenstärke den Sandplatz-Tennisstil für Generationen.
Ihre Rivalität mit Martina Navratilova gilt als eine der größten Duelle der Tennisgeschichte: Insgesamt 80 direkte Aufeinandertreffen, davon 60 in Grand Slams, ein Symbol für Höchstleistung und Professionalität.
Nach ihrem Rücktritt blieb sie dem Tennis erhalten – als Coach, Kommentatorin und Mentorin. Ihr Engagement in der Nachwuchsförderung und im Frauen-Tennis ist bis heute prägend.
#6 – Monica Seles
Daten & Erfolge
- Profi-Karriere: 1989–2003 (offiziell 2008)
- Grand-Slam-Titel: 9
- Wochen als Nr. 1: 178
- Beste Saison: 1991 (3 Majors, Saisonbilanz 95:5)
- Spielstil: Intensives, beidhändiges Grundlinienspiel
- Besonderheiten: Jüngste Nr. 1 mit 17 Jahren; Comeback nach 1993-Attentat
Monica Seles revolutionierte das Damentennis Anfang der 1990er Jahre mit ihrer Power und Entschlossenheit.
Als Teenager gewann sie unglaubliche acht Grand Slams und setzte Rekorde für Dominanz. Nach dem tragischen Attentat 1993 kämpfte sie zurück – ihr Sieg bei den Australian Open 1996 ist legendär.
Mit insgesamt neun Major-Titeln, 53 WTA-Siegen und olympischer Bronzemedaille prägt sie das Bild des Tennissports bis heute.
#7 – Billie Jean King
Daten & Erfolge
- Profi-Karriere: 1959–1983
- Grand-Slam-Titel: 12 (Einzel)
- Wochen als Nr. 1: – (vor WTA-Ranking)
- Beste Saison: 1972 (5 Majors, inklusive Wimbledon)
- Spielstil: Netzspielerin, athletisch, taktisch vielseitig
- Besonderheiten: Gründerin der WTA, „Battle of the Sexes“-Siegerin
Billie Jean King sicherte mit 12 Grand-Slam-Titeln nicht nur sportliche Erfolge, sondern setzte sich mit ihrem Sieg beim legendären „Battle of the Sexes“ nachhaltig für die Gleichstellung der Geschlechter im Sport ein.
Als eine der Gründerinnen der WTA ebnete sie den Weg für professionelle Strukturen im Frauentennis. Sie war eine zentrale Figur bei der Einführung gleicher Preisgelder für Frauen bei Turnieren wie Wimbledon (2007).
Bis heute engagiert sie sich als Mentorin, Autorin und Aktivistin – und bleibt eine Symbolfigur für Empowerment und Fairness im Sport.
#8 – Venus Williams
Daten & Erfolge
- Profi-Karriere: 1994–2021
- Grand-Slam-Titel: 7
- Wochen als Nr. 1: 11
- Beste Saison: 2000 (2 Majors, Saisonbilanz 35–9)
- Spielstil: Power-Tennis, athletisch, starke Vorhand
- Besonderheiten: Wegbereiterin für Equal Prize Money; 4× Olympia-Gold medaillen
Venus Williams revolutionierte das Frauentennis durch ihre physische Stärke und ihren athletischen Spielstil. Ihre sieben Grand-Slam-Erfolge spiegeln ihren Einfluss wider.
Als ältere Schwester im Williams-Duo dominierte sie zusammen mit Serena sowohl Einzeln als auch Doppeln. Ihr Einsatz setzte sich deutlich für gleiche Preisgelder bei Wimbledon (ab 2007) und den US Open (ab 1973) ein.
Vier olympische Goldmedaillen – zwei im Einzel, zwei im Doppel – belegen ihre Vielseitigkeit und Ausdauer auf höchstem Niveau.
#9 – Justine Henin
Daten & Erfolge
- Profi-Karriere: 1999–2011 (inkl. Rekord-Comeback)
- Grand-Slam-Titel: 7
- Wochen als Nr. 1: 117
- Beste Saison: 2007 (2 Majors, Saisonbilanz 69–19)
- Spielstil: Elegante Einhand-Rückhand, taktisch vielseitig
- Besonderheiten: Rückkehr 2010–11 mit erneutem Major-Sieg, dominanter Sandplatzspieler
Justine Henin steht für technische Perfektion im Damentennis. Ihre kraftvolle Einhand-Rückhand und ihre taktische Brillanz machten sie zu einer der vielseitigsten Athletinnen ihrer Zeit.
Sie gewann sieben Grand Slams und zeigte sich mit ihrem Comeback 2010–2011 erneut auf höchstem Niveau, darunter ihr Sieg in Melbourne 2010 – ein Beleg für ihre Ausdauer und mentale Stärke.
Henin prägte das Sandplatz-Tennis wie nur wenige – mit intelligentem Spielaufbau und präziser Kondition – und bleibt als belgische Tennis-Ikone unvergessen.
#10 – Martina Hingis
Daten & Erfolge
- Profi-Karriere: 1994–2017 (inkl. Comebacks)
- Grand-Slam-Titel: 5 (Einzel)
- Wochen als Nr. 1: 209
- Beste Saison: 1997 (3 Majors, Saisonbilanz 70–10)
- Spielstil: Technisch versiert, hoher Court-IQ, vielseitig
- Besonderheiten: Jüngste Nr. 1 (16 Jahre); große Erfolge auch im Doppel & Mixed
Martina Hingis revolutionierte Mitte der 90er das Frauentennis mit ihrer Technik und Spielintelligenz. Sie wurde bereits mit 16 Jahren zur Nummer 1 der Welt.
Ihr Erfolg erstreckte sich nicht nur auf fünf Grand-Slam-Titel im Einzel, sondern auch auf große Erfolge im Doppel. Nach ihrem Rücktritt inszenierte sie mehrere Comebacks – zuletzt 2017.
Hingis gilt als Symbol für taktisches und vielseitiges Tennis. Sie beeinflusste nachfolgende Generationen durch ihr strategisches und variantenreiches Spiel.

Legendäre Rivalitäten
Im Überblick
- Navratilova vs. Evert: 80 Duelle, 60 davon bei Grand Slams – Inbegriff taktischer und sportlicher Höchstleistung.
- Williams-Schwestern: 31 professionelle Begegnungen im Einzel – nie waren zwei Schwestern gleichzeitig so dominant.
- Graf vs. Seles: zwei der jüngsten Grand-Slam-Siegerinnen trafen bei Endspielen aufeinander – ein Duell von Präzision und Power.
- King vs. Riggs („Battle of the Sexes“): Symbolträchtiger Match, das Frauen-Tennis weltweit ins öffentliche Bewusstsein brachte.
- Henin vs. Clijsters: Belgisches Duell auf Top-Niveau – beide Grand-Slam-Siegerinnen prägten das europäische Damentennis.
Diese Rivalitäten stehen exemplarisch für die Entwicklung des Frauentennis – von offenen, athletischen Duellen bis hin zu bedeutungsvollen Symbolkämpfen.
Statistiken im Überblick
Zahlen & Rekorde
Spielerin | GS‑Titel | Wochen Nr. 1 | Rekorde & Besonderheiten |
---|---|---|---|
Serena Williams | 23 | 319 | Open‑Era‑Rekord, 4× Olympia‑Gold |
Steffi Graf | 22 | 377 | Golden Slam (1988) |
Martina Navratilova | 18 | 332 | 9× Wimbledon‑Siegerin |
Margaret Court | 24 | – | Calendar Slam 1970 |
Chris Evert | 18 | 260 | 7× French Open |
Monica Seles | 9 | 178 | jüngste US‑Open‑Siegerin |
Billie Jean King | 12 | – | Battle of the Sexes‑Siegerin |
Venus Williams | 7 | 11 | 4× Olympia‑Gold |
Justine Henin | 7 | 117 | Einhand‑Rückhand‑Ikone |
Martina Hingis | 5 | 209 | Jüngste Nr. 1 (16 Jahre) |
Diese Tabelle fasst kompakt die wichtigsten Erfolge der Top 10-Spielerinnen zusammen und zeigt ihre bedeutendsten Rekorde und Besonderheiten.
Entwicklung des Damentennis
Historische Meilensteine
- Open Era (ab 1968): Ermöglichte Profis und Amateuren, gemeinsam anzutreten – Kommerzialisierung und Globalisierung folgten.
- WTA-Gründung (1973): Billie Jean King und Zeitgenossinnen ebneten den Weg für professionelle Strukturen im Frauensport.
- Equal Prize Money: Erste Grand Slams mit gleichen Preisgeldern: US Open 1973, Wimbledon 2007.
- Power-Ära ab 1990: Mit Venus & Serena Williams etablierte sich ein athletischer, kraftbetonter Spielstil.
- Technische & taktische Evolution: Von Netzaktionen hin zu intensiven Grundlinienduellen – dank Spielerinnen wie Navratilova, Henin, Graf.
Das Damentennis hat sich seit der Open Era enorm gewandelt. Von der Öffnung für Profis bis zur heutigen Globalisierung und Professionalität – die Top-Spielerinnen haben diesen Weg entscheidend geprägt.
Häufige Fragen zum Damentennis
FAQ – Frauen im Profi-Tennis
Wer ist die erfolgreichste Tennisspielerin aller Zeiten?
Margaret Court führt mit 24 Grand-Slam-Einzeltiteln, Serena Williams folgt mit 23 Erfolgen in der Open Era.
Was ist der Unterschied zwischen WTA und ITF?
Die WTA organisiert die weltweite Damentour, während die ITF u.a. die Grand Slams und Nachwuchsturniere verantwortet.
Welche Spielerinnen aus der Top 10 sind noch aktiv?
Venus Williams ist noch aktiv, wenn auch selten auf der Tour. Alle anderen haben ihre Karriere beendet.
Was bedeutet „Open Era“ im Tennis?
Seit 1968 dürfen Profis und Amateure gemeinsam an Turnieren teilnehmen – das professionelle Tennis wurde dadurch globalisiert.
Warum zählt Steffi Grafs Golden Slam als einzigartig?
Weil sie 1988 alle vier Grand Slams und olympisches Gold im selben Jahr gewann – das schaffte sonst niemand.
Gibt es ein Mixed-Ranking der größten Tennisspieler:innen?
Vergleichsartikel sind beliebt – etwa „Top 10 aller Zeiten“ – aber reine Mixed-Rankings sind schwierig wegen verschiedener Epochen, Spielmodi und physischen Voraussetzungen.