Schach ist mehr als nur ein Spiel – es ist ein Duell der Geisteskraft, voller Dramatik und unvergesslicher Momente. Einige Spieler haben sich mit ihren einzigartigen Persönlichkeiten und legendären Partien in die Geschichtsbücher gespielt. Dieser Beitrag nimmt dich mit auf eine Reise durch die Welt der größten Schachspieler aller Zeiten und zeigt, wie sie das Spiel geprägt haben – und welche Partien bis heute für Gänsehaut sorgen.

📖 Inhaltsverzeichnis
Porträts der Schachlegenden
Jede Schachepoche wurde von einzigartigen Persönlichkeiten geprägt – Denkern, Kämpfern und Visionären. Ihre Erfolge gingen oft weit über das Schachbrett hinaus und inspirierten Millionen Menschen weltweit. Im Folgenden stellen wir einige dieser Legenden vor, beginnend mit einem der größten Schachgenies aller Zeiten: Bobby Fischer.

Bobby Fischer
Gestorben: 17. Januar 2008 (Reykjavík, Island)
Weltmeister: 1972–1975
Besonderheit: Erster US-amerikanischer Weltmeister, Schach-Revolutionär
Bobby Fischer gilt als einer der einflussreichsten Schachspieler der Geschichte. Schon im Alter von 15 Jahren wurde er der jüngste Großmeister aller Zeiten und setzte Maßstäbe, die die Schachwelt erschütterten. Sein kompromissloser Stil, seine legendäre Vorbereitung und seine psychologische Stärke machten ihn zu einem Gegner, vor dem selbst die besten sowjetischen Spieler Respekt hatten.
Fischer war bekannt für seine akribische Eröffnungsvorbereitung. Er verfeinerte das Königsläufer-Eröffnungssystem und brachte selten gespielte Varianten in die Weltspitze. Besonders berühmt wurde sein Sieg im Kandidatenturnier 1971, als er Mark Taimanow und Bent Larsen jeweils mit 6:0 besiegte – ein Ergebnis, das in dieser Form noch nie zuvor gesehen worden war. Seine Weltmeisterschaft 1972 gegen Boris Spasski in Reykjavík war mehr als ein Sportereignis: Sie wurde zum Symbol des Kalten Krieges und verfolgte Millionen von Menschen weltweit.
Sein Rückzug vom Profischach nach dem WM-Titel und sein exzentrischer Lebensstil sorgten für Kontroversen, doch sein Einfluss bleibt ungebrochen. Laut Britannica wird er oft als der „einzige amerikanische Schachweltmeister, der das Spiel revolutionierte“ bezeichnet. Auch Chess.com würdigt ihn als Spieler, der durch seine Kreativität und sein selbstbewusstes Auftreten eine neue Ära einleitete.
Jahr | Ereignis |
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1958 | Jüngster internationaler Großmeister aller Zeiten |
1971 | Dominanz im Kandidatenturnier mit 6:0-Siegen gegen Taimanow und Larsen |
1972 | Weltmeisterschaftssieg gegen Boris Spasski (12½–8½) |
1992 | Comeback-Match gegen Spasski in Jugoslawien |
„Fischer hat das Schach aus der Sowjet-Ära befreit. Sein Spiel war aggressiv, kompromisslos und voller Inspiration.“ – Garri Kasparow

Garri Kasparow
Weltmeister: 1985–2000
Besonderheit: Jüngster Weltmeister aller Zeiten (22 Jahre)
Garri Kasparow gilt als einer der größten Schachspieler in der Geschichte des Sports. Mit seinem aggressiven, dynamischen Stil und seiner beispiellosen Vorbereitung dominierte er die Weltspitze fast zwei Jahrzehnte lang. Sein legendärer Wettkampfgeist und sein strategisches Denken brachten ihn schon früh an die Weltspitze. Mit nur 22 Jahren besiegte er Anatoli Karpow im Jahr 1985 und wurde damit der jüngste Weltmeister aller Zeiten.
Kaspárows Karriere war geprägt von epischen Duellen – vor allem gegen Karpow, den er insgesamt fünfmal in Weltmeisterschaftskämpfen bezwang. Aber auch seine Matches gegen Computer wie IBM’s „Deep Blue“ machten ihn weltweit bekannt: 1996 besiegte er den Supercomputer noch klar, 1997 unterlag er, was als Symbol für den Beginn des Computerzeitalters im Schach gilt.
Seine Elo-Bestmarke von 2851 im Jahr 1999 war ein Rekord, der erst viele Jahre später von Magnus Carlsen übertroffen wurde. Kasparow ist zudem ein produktiver Autor und politischer Aktivist. Laut Chess.com gilt er als Inbegriff des modernen Schachspielers, während Britannica ihn als „Bringer des dynamischen Angriffsdenkens“ bezeichnet.
Jahr | Ereignis |
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1985 | Weltmeisterschaftssieg gegen Anatoli Karpow |
1986–1990 | Vier weitere Titelverteidigungen gegen Karpow |
1996 | Sieg gegen Supercomputer „Deep Blue“ |
1997 | Niederlage im Rückkampf gegen „Deep Blue“ |
2005 | Rücktritt vom Profischach |
„Kasparow ist der aggressivste und dynamischste Weltmeister, den wir je gesehen haben.“ – Anatoli Karpow

Magnus Carlsen
Weltmeister: 2013–2023
Besonderheit: Höchste Elo-Zahl der Geschichte (2882)
Magnus Carlsen gilt als der dominierende Schachspieler des 21. Jahrhunderts. Mit einer einzigartigen Mischung aus Positionsverständnis, Endspielstärke und psychologischer Flexibilität prägte er eine ganze Ära. Bereits mit 13 Jahren schlug er Großmeister auf höchstem Niveau, mit 19 Jahren gehörte er zur absoluten Weltspitze und 2013 krönte er sich zum Weltmeister.
Carlsen zeichnet sich dadurch aus, dass er nahezu jede Stellung spielbar macht und seine Gegner selbst in scheinbar ausgeglichenen Positionen unter Druck setzt. Seine Elo-Höchstwertung von 2882 (Mai 2014) gilt als bisher unerreicht. Laut Chess.com ist er „der kompletteste Spieler der Geschichte“. Auch Britannica beschreibt ihn als Schachspieler, der das Spiel global populärer gemacht hat, nicht zuletzt durch Online-Plattformen und sein Engagement im digitalen Schachboom.
Jahr | Ereignis |
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2004 | Wird jüngster Schachgroßmeister Norwegens |
2013 | Weltmeistertitel durch Sieg gegen Viswanathan Anand |
2014–2022 | Vier erfolgreiche Titelverteidigungen |
2023 | Verzicht auf Titelverteidigung |
„Magnus ist ein Universalist: Er kann jede Stellung spielen und jede Art von Gegner schlagen.“ – Vladimir Kramnik

Judit Polgár
Besonderheit: Beste Schachspielerin der Geschichte, besiegte zahlreiche Weltmeister
Judit Polgár gilt als die stärkste Schachspielerin aller Zeiten. In einer Ära, in der Frauen im Schach meist in eigenen Wettbewerben spielten, brach sie alle Barrieren und etablierte sich unter den besten Spielern der Welt. Schon als Jugendliche schlug sie gestandene Großmeister, und mit 15 Jahren wurde sie zur jüngsten Großmeisterin der Geschichte – ein Rekord, der Jahrzehnte Bestand hatte.
Polgár weigerte sich, an reinen Frauenweltmeisterschaften teilzunehmen, und konzentrierte sich stattdessen auf das offene Feld – ein Novum, das ihr weltweite Anerkennung einbrachte. Ihre aggressive Spielweise und ihr taktischer Einfallsreichtum machten sie zu einer gefürchteten Gegnerin, die selbst Legenden wie Garri Kasparow und Anatoli Karpow besiegen konnte. Laut Chess.com und Britannica gilt sie bis heute als Symbol dafür, dass Spitzenleistungen im Schach unabhängig vom Geschlecht möglich sind.
Jahr | Ereignis |
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1991 | Jüngste Großmeisterin der Schachgeschichte |
2005 | Sieg gegen Garri Kasparow in Linares |
2011 | Platz 8 der Weltrangliste (höchste Platzierung einer Frau) |
2014 | Rückzug vom Profischach |
„Judit hat das Frauen-Schach revolutioniert und gezeigt, dass Talent keine Geschlechtergrenzen kennt.“ – Garri Kasparow

Anatoli Karpow
Weltmeister: 1975–1985, 1993–1999 (FIDE)
Besonderheit: Meister der Positionskunst und Endspiele
Anatoli Karpow war das Symbol der sowjetischen Schachschule: exzellente Technik, tiefe Positionsbehandlung und ein beinahe unfehlbares Endspiel. Sein Stil unterschied sich fundamental von dem seines großen Rivalen Garri Kasparow: Während Kasparow auf Angriff und Dynamik setzte, vertraute Karpow auf subtile Positionsvorteile, Geduld und Präzision.
Nachdem Bobby Fischer 1975 seinen Titel kampflos niedergelegt hatte, wurde Karpow Weltmeister und dominierte das Schach für ein Jahrzehnt. Besonders beeindruckend war seine Fähigkeit, scheinbar unspektakuläre Stellungen zu gewinnen – ein Talent, das ihn zu einem der erfolgreichsten Turnierspieler aller Zeiten machte. Seine WM-Duelle gegen Garri Kasparow (1984–1990) gehören zu den intensivsten Rivalitäten der Schachgeschichte.
Karpow gewann mehr als 160 Turniere, wurde dreimal Olympiasieger und gilt bis heute als einer der produktivsten Spitzenspieler. Laut Chess.com und Wikipedia war er ein „leiser Gigant“, der Schach auf höchstem Niveau ohne spektakuläre Opferzüge dominierte.
Jahr | Ereignis |
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1975 | Weltmeistertitel nach Fischers Rücktritt |
1978 | Titelverteidigung gegen Viktor Kortschnoi |
1984 | Beginn der legendären Duelle gegen Garri Kasparow |
1993 | Rückkehr als FIDE-Weltmeister |
„Karpows Schach ist wie Wasser: man sieht nichts Spektakuläres, aber es untergräbt jede Verteidigung.“ – Boris Spasski

José Raúl Capablanca
Gestorben: 8. März 1942 (New York, USA)
Weltmeister: 1921–1927
Besonderheit: Unbestrittenes Endspielgenie, bekannt für klares und einfaches Schach
José Raúl Capablanca war einer der elegantesten und zugleich effektivsten Schachspieler aller Zeiten. Sein Spiel war von Einfachheit und Effizienz geprägt – er verfolgte das Ziel, ohne unnötige Komplikationen zu gewinnen. Diese Herangehensweise machte ihn nicht nur für Zuschauer faszinierend, sondern auch für Gegner gefürchtet.
Capablanca erlernte das Schachspiel bereits im Alter von vier Jahren und wurde schnell zu einem Wunderkind. Er gewann 1921 den Weltmeistertitel durch einen klaren Sieg gegen Emanuel Lasker. Besonders berühmt war seine fast fehlerfreie Technik im Endspiel, die ihm den Spitznamen „Das Schach-Genie“ einbrachte. Laut Chess.com und Britannica gilt er als einer der komplettesten Spieler seiner Zeit.
Sein Weltmeistertitel ging 1927 in einem dramatischen Match gegen Alexander Aljechin verloren, doch sein Einfluss auf das Schachspiel blieb bestehen: Seine Partien sind bis heute Lehrmaterial, insbesondere für Endspieltechniken und strategische Klarheit.
Jahr | Ereignis |
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1909 | Sensationeller Sieg über Frank Marshall |
1921 | Weltmeistertitel durch Sieg gegen Emanuel Lasker |
1927 | Verlust des WM-Titels an Alexander Aljechin |
„Capablanca war der Mozart des Schachs – leichtfüßig, elegant und scheinbar mühelos.“ – Richard Réti

Viswanathan Anand
Weltmeister: 2000–2002 (FIDE), 2007–2013 (vereint)
Besonderheit: Erster indischer Weltmeister, Schachbotschafter Asiens
Viswanathan Anand, auch bekannt als „Vishy“, ist eine der prägendsten Figuren des modernen Schachs. Er brachte das Spiel in Indien auf die große Bühne und inspirierte eine neue Generation von Spielern. Sein universeller Stil, der taktische Schärfe mit positionsstrategischem Verständnis verbindet, machte ihn zu einem der komplettesten Weltmeister der Geschichte.
Anand ist besonders für seine Schnelligkeit am Brett bekannt, was ihm früh den Spitznamen „Tiger von Madras“ einbrachte. Seine Fähigkeit, sich auf moderne Technologien wie Computertraining einzulassen, ermöglichte es ihm, auch im digitalen Zeitalter konkurrenzfähig zu bleiben. Laut Chess.com und Britannica gehört er zu den Spielern, die das Schach international popularisierten.
Seine größte Ära war zwischen 2007 und 2013, als er vier Weltmeisterschaftskämpfe in Folge gewann, unter anderem gegen Wladimir Kramnik, Veselin Topalov und Boris Gelfand. Auch nach dem Verlust seines Titels 2013 blieb Anand ein gefürchteter Gegner auf höchstem Niveau und gewann 2017 den Weltmeistertitel im Schnellschach.
Jahr | Ereignis |
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2000 | FIDE-Weltmeistertitel |
2007 | Vereinigter Weltmeister |
2008–2012 | Titelverteidigungen gegen Kramnik, Topalov und Gelfand |
2017 | Weltmeister im Schnellschach |
„Anand brachte das Schach in Regionen, in denen es zuvor nur wenig Beachtung fand – und er tat es mit unnachahmlicher Eleganz.“ – Magnus Carlsen
Legendäre Partien
Manche Schachpartien sind mehr als nur sportliche Begegnungen – sie sind kulturelle Ereignisse, voller Spannung, Dramatik und genialer Ideen. In diesem Abschnitt werfen wir einen Blick auf einige der unvergesslichsten Duelle der Schachgeschichte. Diese Partien haben Fans begeistert, neue Generationen von Spielern inspiriert und werden bis heute studiert, um aus ihnen zu lernen.
Fischer – Spassky, Reykjavik 1972 (Partie 6)
Das Weltmeisterschaftsmatch 1972 zwischen Bobby Fischer und Boris Spassky gilt als das „Match des Jahrhunderts“. Besonders die sechste Partie ist legendär: Fischer verzichtete auf seinen gewohnten Zug 1.e4 und wählte stattdessen 1.c4, womit er die Schachwelt überraschte. Sein positionelles Spiel war so überzeugend, dass Spassky nach der Aufgabe sogar Beifall spendete.
Diese Partie war weit mehr als ein sportliches Ereignis – sie wurde zum Symbol des Kalten Krieges. Millionen Zuschauer weltweit verfolgten das Match, das das sowjetische Schachdiktat beendete und den Schachboom in den USA auslöste. Laut Chess.com gilt Partie 6 als eine der elegantesten Leistungen Fischers, während ChessBase sie „eine strategische Meisterleistung“ nennt.
Weiß | Schwarz | Ergebnis |
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Bobby Fischer (USA) | Boris Spassky (UdSSR) | 1–0 (nach 41 Zügen) |
„Diese Partie ist so klar und logisch, dass sie in jedem Lehrbuch stehen sollte.“ – Garri Kasparow
Fischers Aufbau im Damengambit führte zu einem mustergültigen positionellen Sieg. Seine Bauernstruktur, seine präzisen Manöver und das ruhige Ausnutzen kleiner Vorteile sind bis heute ein Lehrstück strategischen Denkens. Weitere Details und Analysen findest du bei The New Yorker und im ausführlichen Partiedokument.
Kasparow – Topalov, Wijk aan Zee 1999
Diese Partie gilt als eine der spektakulärsten Angriffspartien der modernen Schachgeschichte. Garri Kasparow zeigte hier seine ganze kreative Brillanz und opferte gleich mehrere Figuren, um einen unaufhaltsamen Angriff einzuleiten. Selbst Jahrzehnte später wird diese Partie als Paradebeispiel für dynamisches Angriffsschach zitiert.
Laut Chess.com wird sie oft als „Kasparows unsterbliche Partie“ bezeichnet, während auch zahlreiche Großmeister sie als Lehrbeispiel für Angriffsschach nutzen.
Weiß | Schwarz | Ergebnis |
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Garri Kasparow (Russland) | Veselin Topalov (Bulgarien) | 1–0 (nach 44 Zügen) |
„Das ist Kunst, keine normale Schachpartie. Jeder Zug schreit förmlich nach Brillanz.“ – Vladimir Kramnik
Kasparow opferte in dieser Partie nacheinander einen Springer und eine Qualität, nur um den gegnerischen König mitten auf dem Brett bloßzustellen. Am Ende entstand eine atemberaubende Mattkombination, die bis heute in zahllosen Büchern und Onlinevideos analysiert wird. Wer diese Partie studiert, lernt, wie wichtig Initiative und Angriffsdruck im modernen Schach sind. Eine ausführliche Analyse ist bei Chess.com verfügbar.
Carlsen – Anand, WM 2013 (Partie 5)
Die fünfte Partie der Weltmeisterschaft 2013 markierte den entscheidenden Wendepunkt im Match zwischen dem jungen Herausforderer Magnus Carlsen und Titelverteidiger Viswanathan Anand. In einem scheinbar ausgeglichenen Turmendspiel zeigte Carlsen seine berühmte Hartnäckigkeit und Technik und gewann ein Endspiel, das viele als „unentschieden“ eingeschätzt hatten.
Laut Chess.com war dies die Partie, die Carlsen auf den Weg zum Titel brachte, während ChessBase sie als „typisch für Carlsens Stil“ bezeichnete: unscheinbare Stellungen ausspielen, bis der Gegner Fehler macht.
Weiß | Schwarz | Ergebnis |
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Magnus Carlsen (Norwegen) | Viswanathan Anand (Indien) | 1–0 (nach 58 Zügen) |
„Magnus presst aus Steinen Wasser – er spielt weiter, wo andere Remis geben würden.“ – Peter Svidler
Carlsen nutzte minimale Stellungsvorteile, um Druck aufzubauen. Diese Partie gilt als Paradebeispiel für „Carlsen-Magie“: nichts Spektakuläres, aber hocheffektiv. Weitere Analysen gibt es bei TheChessWebsite.
Karpow – Kortschnoi, Baguio 1978 (Partie 32)
Das WM-Match 1978 war eines der umstrittensten und dramatischsten der Schachgeschichte. Die 32. Partie brachte die Entscheidung zugunsten von Anatoli Karpow. In einer hochkomplexen Stellung nutzte Karpow präzises Positionsspiel und einen taktischen Schlag, um den Widerstand von Viktor Kortschnoi zu brechen.
Laut ChessBase war dieses Match „ein psychologisches Duell auf höchstem Niveau“. Die 32. Partie sicherte Karpow den WM-Titel mit 16½–15½ Punkten.
Weiß | Schwarz | Ergebnis |
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Anatoli Karpow (UdSSR) | Viktor Kortschnoi (UdSSR) | 1–0 |
„Diese Partie war ein Mikrokosmos des gesamten Matches: Kampfgeist, Nerven und enorme Zähigkeit.“ – Boris Gulko
Capablanca – Marshall, New York 1918
Frank Marshall war für seine aggressiven Eröffnungsneuerungen berüchtigt. 1918 versuchte er gegen Capablanca ein brillantes Damenopfer, das in die Schachgeschichte einging. Doch Capablanca verteidigte sich kaltblütig und gewann letztlich mit präzisem Gegenspiel.
Eine detaillierte Darstellung dieses Klassikers findet sich auf ChessBase sowie die Originalpartie bei ChessGames.com.
Weiß | Schwarz | Ergebnis |
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José Raúl Capablanca (Kuba) | Frank Marshall (USA) | 1–0 |
„Capablanca zeigte, dass Verteidigung ebenso kunstvoll sein kann wie Angriff.“ – Emanuel Lasker
Anand – Aronian, Wijk aan Zee 2013
Diese Partie zwischen Anand und dem armenischen Weltklassespieler Levon Aronian wurde zu einer taktischen Schlacht, in der Anand mit einem brillanten Qualitätsopfer gewann. Es war ein Beweis dafür, dass Anand auch jenseits seiner WM-Titel in Topform sein konnte.
Eine Analyse dieser Begegnung findest du bei Chess.com sowie im ChessBase-Artikel The Madras Tiger breaks Aronian.
Weiß | Schwarz | Ergebnis |
---|---|---|
Viswanathan Anand (Indien) | Levon Aronian (Armenien) | 1–0 |
„Ein wahrer taktischer Schlagabtausch, wie man ihn selten auf höchstem Niveau sieht.“ – Nigel Short
Tabellen & Infoboxen
Zum besseren Überblick haben wir die wichtigsten Weltmeister und einige spannende Rekorde in Tabellen zusammengefasst. Diese Daten helfen, die historische Entwicklung des Schachs schnell einzuordnen.
Weltmeisterübersicht
Name | Titeljahre | Land |
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Wilhelm Steinitz | 1886–1894 | Österreich/USA |
José Raúl Capablanca | 1921–1927 | Kuba |
Bobby Fischer | 1972–1975 | USA |
Anatoli Karpow | 1975–1985, 1993–1999 (FIDE) | UdSSR/Russland |
Garri Kasparow | 1985–2000 | UdSSR/Russland |
Viswanathan Anand | 2000–2002 (FIDE), 2007–2013 | Indien |
Magnus Carlsen | 2013–2023 | Norwegen |
Rekorde im Schach
- Höchste Elo-Zahl: Magnus Carlsen, 2882
- Längste ungeschlagene Serie: Magnus Carlsen, 125 Partien (2018–2020)
- Jüngster Weltmeister: Garri Kasparow, 22 Jahre
- Erste Frau in der Top 10: Judit Polgár
Bobby Fischer – Rekorde
- 20 Siege in Folge im Kandidatenturnier 1971 – ein einmaliger Rekord in der Weltspitze.
- Jüngster Großmeister der Geschichte bei seiner Ernennung (15 Jahre, 6 Monate).
- Einziger US-Amerikaner, der in der klassischen Ära Weltmeister wurde.
Ausgewählte Zitate
„Schach ist das Leben.“ – Bobby Fischer
„Ich habe immer das Gefühl, dass ich den Gegner zerstören will.“ – Garri Kasparow
„Ein guter Spieler ist immer glücklich.“ – José Raúl Capablanca
„In jeder Stellung steckt eine Chance, wenn man nur genau hinschaut.“ – Magnus Carlsen
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wer ist der beste Schachspieler aller Zeiten?
Viele nennen Garri Kasparow oder Magnus Carlsen wegen ihrer langjährigen Dominanz, während Bobby Fischer als Ausnahmetalent gilt.
Welche Schachpartie gilt als die beste aller Zeiten?
Die sechste Partie des WM-Matches Fischer–Spassky 1972 gilt als eine der besten. Ebenfalls legendär ist Kasparows Angriffssieg gegen Topalov 1999.
Wer war die stärkste Schachspielerin der Welt?
Judit Polgár wird von vielen Experten als die stärkste Schachspielerin aller Zeiten angesehen. Sie besiegte zahlreiche Weltmeister und erreichte Platz 8 der Weltrangliste.
Welcher Weltmeister hielt den Titel am längsten?
Emanuel Lasker hielt den Weltmeistertitel von 1894 bis 1921 – ganze 27 Jahre.
Welche Eröffnung ist bei Weltmeistern am beliebtesten?
Klassische Eröffnungen wie das Damengambit und die Spanische Partie wurden von nahezu allen Weltmeistern regelmäßig gespielt.
Wer war der jüngste Schachweltmeister?
Garri Kasparow wurde 1985 im Alter von nur 22 Jahren Weltmeister.
Fazit
Die Geschichte des Schachs ist reich an charismatischen Persönlichkeiten und unvergesslichen Momenten. Von Bobby Fischers Durchbruch über Kasparows Angriffsmagie bis hin zu Carlsens Endspielkunst: Jede Epoche bringt ihre Helden hervor. Diese Legenden haben das Spiel nicht nur geprägt, sondern auch Millionen Menschen inspiriert.
Schach bleibt ein zeitloses Duell von Geist und Strategie – und vielleicht ist das der wahre Grund, warum uns diese Spieler und ihre Partien bis heute fesseln.