(Stand: 8.Mai 2025)
Wer waren die wichtigsten Trainer von Preußen Münster in den letzten 30 Jahren? In diesem Beitrag findest du alle Zahlen, Namen, Amtszeiten.
Inhaltsverzeichnis

1. Ein Rückblick auf drei turbulente Jahrzehnte
Seit 1995 hat sich auf der Trainerbank des SC Preußen Münster einiges getan. In den vergangenen drei Jahrzehnten standen insgesamt 21 Cheftrainer an der Seitenlinie – eine beeindruckende Zahl, die viel über die sportliche Entwicklung und die Führungsphilosophie des Vereins verrät. Kontinuität war dabei oft ein Wunsch, aber selten Realität.
Manche Trainer schrieben echte Erfolgskapitel. Sascha Hildmann beispielsweise betreute das Team über mehrere Jahre hinweg, führte es zurück bis in die 2. Liga und legte den Grundstein für eine neue Aufbruchsstimmung im Verein. Auch Roger Schmidt, der von 2007 bis 2010 die sportliche Verantwortung trug, etablierte Preußen Münster als feste Größe im Regionalliga-Fußball, bevor er seine Karriere auf höchstem Niveau fortsetzte.
Anderen Trainern war nur eine kurze Amtszeit vergönnt. Interimslösungen, überraschende Trennungen oder sportliche Notlagen führten immer wieder zu schnellen Wechseln auf der Kommandobrücke. Einige kehrten sogar mehrfach zurück – etwa Hans-Werner Moors, der den Verein in drei verschiedenen Perioden trainierte.
Diese Vielfalt an Persönlichkeiten, Konzepten und Laufbahnen macht die Trainerhistorie von Preußen Münster besonders spannend. Der folgende Artikel beleuchtet diese Geschichte ausführlich – mit einer Tabelle aller Trainer seit 1995, spannenden Porträts und einem Blick auf Trends und Muster der letzten 30 Jahre.
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2. Die Übersicht – Alle Trainer seit 1995
In drei Jahrzehnten Preußen Münster haben zahlreiche Trainer das sportliche Ruder übernommen – mit unterschiedlich langer Amtszeit und variierendem Erfolg. Um einen Überblick zu schaffen, welche Namen die Preußen-Bank seit 1995 prägten, haben wir alle Cheftrainer der letzten 30 Jahre in einer Tabelle zusammengetragen.
Die folgende Übersicht ist chronologisch nach der Länge ihrer Gesamtamtszeit sortiert. Trainer mit mehreren Stationen beim Verein wurden dabei zusammengefasst. Besonders aufschlussreich ist nicht nur, wer am längsten im Amt war, sondern auch, wie viele Wechsel in kurzen Zeiträumen stattfanden.
Die Daten basieren auf öffentlich zugänglichen Informationen und wurden sorgfältig aufbereitet.
Trainer | Tage im Amt | Amtszeit(en) |
---|---|---|
Sascha Hildmann | 1948 | 2019-12-27 bis 2025-04-27 |
Hans-Werner Moors | 1179 | 1998-07-01 bis 1999-09-22 2003-11-10 bis 2005-06-04 2005-12-19 bis 2006-05-27 |
Peter Vollmann | 1084 | 1996-07-01 bis 1998-06-30 2002-11-20 bis 2003-11-10 |
Roger Schmidt | 992 | 2007-07-01 bis 2010-03-19 |
Ralf Loose | 825 | 2013-09-15 bis 2015-12-19 |
Stefan Grädler | 803 | 1999-11-02 bis 2001-12-16 2005-11-21 bis 2005-12-19 |
Marc Fascher | 673 | 2010-03-21 bis 2012-01-23 |
Pavel Dotchev | 590 | 2012-01-24 bis 2013-09-05 |
Marco Antwerpen | 565 | 2017-12-12 bis 2019-06-30 |
Alfons Weusthof | 546 | 1995-01-01 bis 1996-06-30 |
Benno Möhlmann | 418 | 2016-10-18 bis 2017-12-10 |
Neale Marmon | 323 | 2002-01-01 bis 2002-11-20 |
Horst Steffen | 283 | 2015-12-25 bis 2016-10-03 |
Georg Kreß | 279 | 2006-07-01 bis 2007-04-06 |
Sven Hübscher | 152 | 2019-07-01 bis 2019-11-30 |
Colin Bell | 142 | 2005-07-01 bis 2005-11-20 |
Carsten Gockel | 93 | 2007-04-06 bis 2007-06-30 2013-09-06 bis 2013-09-14 |
Klaus Berge | 39 | 1999-09-23 bis 1999-11-01 |
Arne Barez | 25 | 2019-12-01 bis 2019-12-26 |
Cihan Tasdelen | 13 | 2016-10-04 bis 2016-10-17 |
Kieran Schulze-Marmeling | 10 | 2025-04-28 bis 2025-05-08 |
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3. Die Top 5 im Porträt
Fünf Trainer prägten die letzten drei Jahrzehnte bei Preußen Münster besonders nachhaltig. Sie blieben nicht nur am längsten im Amt, sondern waren auch in sportlich entscheidenden Phasen tätig. Hier stellen wir die Top 5 im Einzelporträt vor.
🔹 Sascha Hildmann (1.948 Tage)
Amtszeit: 27.12.2019 – 27.04.2025
Als Aufstiegscoach aus der Regionalliga in die 3. Liga und später in die 2. Bundesliga schrieb Hildmann Vereinsgeschichte. Er stand für Stabilität, Teamgeist und einen kompakten Spielstil. Trotz späterer sportlicher Probleme bleibt er als Erfolgsarchitekt der Hildmann-Jahre in Erinnerung.
🔹 Hans-Werner Moors (1.179 Tage)
Amtszeiten:
01.07.1998 – 22.09.1999
10.11.2003 – 04.06.2005
19.12.2005 – 27.05.2006
Moors war nicht nur dreimal Cheftrainer, sondern auch ein wichtiger Mann in schwierigen Zeiten. Er galt als verbindlich, sachlich und bodenständig – ein Trainer mit starkem Bezug zum Verein.
🔹 Peter Vollmann (1.084 Tage)
Amtszeiten:
01.07.1996 – 30.06.1998
20.11.2002 – 10.11.2003
Vollmann war Teil der Aufbauphase in den späten 90ern und kehrte später zurück. Seine Teams galten als taktisch diszipliniert, wenn auch nicht immer offensivfreudig. Er war bei Spielern und Vorstand gleichermaßen respektiert.
🔹 Roger Schmidt (992 Tage)
Amtszeit: 01.07.2007 – 19.03.2010
Mit Schmidt begann eine neue Ära modernen, schnellen Offensivfußballs. Nach seiner Zeit in Münster stieg er als Bundesligatrainer bei Leverkusen und später bei Benfica Lissabon auf. Sein Karriereweg ist ein Beispiel dafür, was bei Preußen begann.
🔹 Ralf Loose (825 Tage)
Amtszeit: 15.09.2013 – 19.12.2015
Loose führte den SCP in der 3. Liga zu soliden Platzierungen und stabilisierte den Verein in einer Phase ohne große finanzielle Mittel. Unter seiner Leitung entwickelte sich ein funktionierendes Kollektiv mit guter Balance zwischen Defensive und Umschaltspiel.
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4. Zwischen Interim und Ikone – Kuriose Einträge
Die Trainerliste des SC Preußen Münster ist nicht nur lang, sondern auch voller Geschichten, die in keinem Statistikbuch auftauchen. Einige Trainer wurden gleich mehrfach verpflichtet, andere übernahmen das Team nur für Tage. Hier sind die kuriosesten Einträge der letzten 30 Jahre.
🔸 Mehrfach im Amt: Hans-Werner Moors & Carsten Gockel
Hans-Werner Moors ist der Inbegriff der Verlässlichkeit. Drei Mal wurde er mit der Verantwortung betraut – eine absolute Seltenheit im Profifußball. Auch Carsten Gockel, eigentlich sportlicher Leiter, sprang gleich zweimal interimsweise ein, wenn Not am Mann war.
🔸 Die Kürzesten: Tasdelen, Barez & Schulze-Marmeling
Cihan Tasdelen betreute das Team gerade einmal 13 Tage im Oktober 2016 – ein Rekord an Kürze. Auch Arne Barez (25 Tage) und Kieran Schulze-Marmeling (10 Tage, aktuell 2025) gehören zu den Kurzzeitlösungen in turbulenten Phasen. Wobei Schulze-Marmeling ja aktuell (Stand 08.05.2025) noch im Amt ist. Obwohl er offiziell als Übergangslösung aktiv ist, weiß man natürlich nicht, was die Zukunft noch so bringt.
🔸 Vom Trainer zum Vorstand – oder umgekehrt
Carsten Gockel wechselte zwischen verschiedenen Rollen: Er war Trainer, Manager und Interimsretter in Personalunion. Solche Konstellationen zeugen von engem Vertrauen – und Notlösungen.
🔸 Trainer mit besonderem Weg
Roger Schmidt begann in Münster seine Trainerkarriere im Profifußball – heute ist er international bekannt. Auch Pavel Dotchev ging nach seiner Zeit beim SCP den Weg über mehrere Dritt- und Zweitligisten – mit Ansehen, aber wechselndem Erfolg.
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5. Analyse: Trainerkontinuität beim SCP
21 Cheftrainer in 30 Jahren – diese Zahl allein deutet bereits an, dass Kontinuität auf der Trainerbank beim SC Preußen Münster selten Realität war. Im Durchschnitt kam es etwa alle 1,4 Jahre zu einem Wechsel an der Seitenlinie.
Besonders auffällig: Zwischen 2000 und 2010 war der Verein in ständiger Bewegung. Teilweise standen innerhalb eines Kalenderjahres zwei bis drei Trainer in der Verantwortung. Diese hohe Fluktuation ging oft mit sportlicher Stagnation oder finanzieller Unsicherheit einher.
In den Jahren danach zeichnete sich jedoch ein positiver Trend ab: Marc Fascher, Ralf Loose und insbesondere Sascha Hildmann blieben deutlich länger im Amt und schafften es, eine nachhaltige sportliche Linie zu etablieren. Unter Hildmann gelang sogar der Aufstieg in die 2. Bundesliga – ein Zeichen dafür, was durch Kontinuität entstehen kann.
Ein Trainerwechsel bringt nicht nur einen neuen Stil, sondern auch Unruhe in Mannschaft und Umfeld. Gerade in einem ambitionierten Traditionsverein wie Preußen Münster kann Stabilität an der Seitenlinie ein entscheidender Erfolgsfaktor sein – sportlich wie wirtschaftlich.
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6. Fazit
Drei Jahrzehnte, 21 Trainer, unzählige Geschichten – die Trainerhistorie von Preußen Münster ist geprägt von Höhen, Tiefen und vielen Wechseln. Selten fand der Verein über längere Zeit die nötige Konstanz auf der Bank, um sich nachhaltig zu stabilisieren.
Dennoch zeigen die Beispiele von Roger Schmidt, Marc Fascher oder Sascha Hildmann, dass der Verein in der Lage ist, starke Persönlichkeiten zu entwickeln oder langfristig zu binden – wenn Umfeld, Struktur und sportlicher Plan zusammenpassen.
Insgesamt lässt sich sagen: Kontinuität zahlt sich aus. Trainer, die über mehrere Spielzeiten hinweg arbeiten durften, erzielten häufig die besten Ergebnisse und genossen Rückhalt bei Team und Fans. In einer Zeit, in der der Fußball immer kurzlebiger wird, kann ein klarer Plan auf der Trainerposition zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden.
Die Geschichte der Preußen-Trainer bleibt ein Spiegelbild des Vereins: leidenschaftlich, wechselhaft, aber immer voller Ambition. Wer heute auf der Bank Platz nimmt, weiß: Er tritt in große Fußstapfen – und schreibt womöglich das nächste Kapitel.