Ein Drittligist im DFB-Pokalfinale? Das klingt nach einer Fußball-Sensation – und ist doch Realität: Am Samstag steht Arminia Bielefeld im Berliner Olympiastadion. Die Ostwestfalen sind der klare Außenseiter gegen den Bundesligisten aus Leverkusen. Doch im Pokal ist alles möglich – das hat die Geschichte immer wieder gezeigt. Zeit für einen Blick zurück: Welche Underdogs haben im DFB-Pokalfinale überrascht? Wer schrieb Pokalgeschichte – und welche Kuriositäten gab es?
🗂️ Inhaltsverzeichnis
- 📉 Außenseiter im DFB-Pokalfinale – eine Ausnahmeerscheinung
- 🏆 Die größten Überraschungssieger im DFB-Pokal
- 😓 Außenseiter im Finale – knapp gescheitert
- 🤯 Kuriositäten & Rekorde der Underdogs
- 🔭 Was bedeutet das für Arminia Bielefeld?
- ✅ Fazit: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze

📉 Außenseiter im DFB-Pokalfinale – eine Ausnahmeerscheinung
Kurzantwort: Es kommt äußerst selten vor, dass Teams aus der 2. oder sogar 3. Liga das DFB-Pokalfinale erreichen – und nur ganz wenige haben es tatsächlich gewonnen.
Die folgende Liste zeigt alle unterklassigen Pokalfinalisten seit 1935 – mit korrektem Ligastatus zum Zeitpunkt des Finales:
Jahr | Verein | Ligazugehörigkeit | Gegner | Ergebnis |
---|---|---|---|---|
1959 | Schwarz-Weiß Essen | 2. Liga West | Borussia Neunkirchen | 5:2 🏆 |
1965 | Alemannia Aachen | Regionalliga West (2. Liga) | Borussia Dortmund | 0:2 |
1970 | Kickers Offenbach | Regionalliga Süd (2. Liga) | 1. FC Köln | 2:1 🏆 |
1983 | Fortuna Köln | 2. Bundesliga | 1. FC Köln | 0:1 |
1987 | Stuttgarter Kickers | 2. Bundesliga | Hamburger SV | 1:3 |
1992 | Hannover 96 | 2. Bundesliga | Borussia Mönchengladbach | 4:3 i.E. 🏆 |
1993 | Hertha BSC Amateure | Oberliga Nordost (3. Liga) | Bayer 04 Leverkusen | 0:1 |
1994 | Rot-Weiss Essen | 2. Bundesliga | Werder Bremen | 1:3 |
1995 | VfL Wolfsburg | 2. Bundesliga | Borussia Mönchengladbach | 0:3 |
1997 | Energie Cottbus | Regionalliga Nordost (3. Liga) | VfB Stuttgart | 0:2 |
2001 | 1. FC Union Berlin | Regionalliga Nord (3. Liga) | FC Schalke 04 | 0:2 |
2004 | Alemannia Aachen | 2. Bundesliga | Werder Bremen | 2:3 |
2011 | MSV Duisburg | 2. Bundesliga | FC Schalke 04 | 0:5 |
2024 | 1. FC Kaiserslautern | 2. Bundesliga | Bayer 04 Leverkusen | 0:1 |
2025 | Arminia Bielefeld | 3. Liga | VfB Stuttgart | ? (offen) |
Damit steht Arminia Bielefeld 2025 als erst fünftes Drittligateam überhaupt im Finale – und könnte zum ersten unterklassigen Pokalsieger seit Hannover 96 (1992) werden.
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🏆 Die größten Überraschungssieger im DFB-Pokal
Kurzantwort: Nur drei Mal gelang es einem Klub unterhalb der Bundesliga, den DFB-Pokal zu gewinnen – zuletzt Hannover 96 im Jahr 1992.
🏆 Kickers Offenbach (1970)
Kickers Offenbach stiegen 1969/70 aus der Bundesliga ab – gewannen aber im gleichen Jahr als Regionalligist sensationell den Pokal mit einem 2:1-Sieg gegen den 1. FC Köln. Nur wenige Wochen nach dem Abstieg holte Offenbach damit den ersten großen Titel der Vereinsgeschichte.
🏆 Schwarz-Weiß Essen (1959)
Schwarz-Weiß Essen besiegte im Endspiel Borussia Neunkirchen mit 5:2. Der Verein spielte damals in der 2. Liga West und ist bis heute einer der wenigen Zweitligisten, die jemals den Pokal gewinnen konnten.
🏆 Hannover 96 (1992)
Im Finale 1992 setzte sich Hannover 96 als Zweitligist mit 4:3 im Elfmeterschießen gegen Borussia Mönchengladbach durch. Bis heute ist Hannover der einzige Klub aus der 2. Bundesliga, der den DFB-Pokal im Profi-Zeitalter gewinnen konnte.
👀 Weitere Finalteilnahmen ohne Titel
Andere Underdogs wie Union Berlin (2001) oder Energie Cottbus (1997) erreichten das Finale, unterlagen aber den Favoriten – dazu später mehr im nächsten Abschnitt.
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😓 Außenseiter im Finale – knapp gescheitert
Kurzantwort: Mehrmals standen unterklassige Teams kurz vor dem Pokalsieg – doch gegen etablierte Bundesligisten reichte es am Ende nicht.
⚽ 1. FC Union Berlin (2001)
Der damalige Drittligist 1. FC Union Berlin schrieb Geschichte: Als Regionalligist zog der Klub bis ins Finale ein – scheiterte dort aber mit 0:2 am FC Schalke 04. Der Lohn: Ein Startplatz im UEFA-Pokal.
⚽ Energie Cottbus (1997)
Energie Cottbus aus der Regionalliga Nordost besiegte auf dem Weg ins Endspiel unter anderem den VfL Bochum und den Karlsruher SC. Im Finale setzte sich jedoch der VfB Stuttgart mit 2:0 durch.
⚽ Alemannia Aachen (2004)
Als Zweitligist sorgte Alemannia Aachen mit Siegen gegen Bayern München (2:1) und Borussia Mönchengladbach für Furore – musste sich im Endspiel aber Werder Bremen mit 2:3 geschlagen geben.
⚽ MSV Duisburg (2011)
MSV Duisburg aus der 2. Bundesliga stand nach starken Auftritten im Finale, verlor dort aber deutlich mit 0:5 gegen Schalke 04 – bis heute das torreichste Pokalfinale ohne Gegentor.
⚽ Hertha BSC Amateure (1993)
Als einziger Drittligist und gleichzeitig einzige zweite Mannschaft schaffte es Hertha BSC Amateure ins Endspiel – verlor dort knapp mit 0:1 gegen Bayer Leverkusen. Zweitvertretungen sind seit 2008 vom Pokal ausgeschlossen.
⚽ 1. FC Kaiserslautern (2024)
Als Zweitligist erreichte der 1. FC Kaiserslautern im Vorjahr das Finale, unterlag dort jedoch dem haushohen Favoriten Bayer Leverkusen mit 0:1 – der Finaleinzug bleibt dennoch ein Achtungserfolg.
⚽ Arminia Bielefeld (2025)
Ob sich Arminia Bielefeld in diese Liste einreiht oder Geschichte schreibt, entscheidet sich im Finale gegen den VfB Stuttgart. Als Drittligist wäre ein Sieg ein historisches Ereignis.
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🤯 Kuriositäten & Rekorde der Underdogs
Kurzantwort: Der DFB-Pokal hat so manche schräge Geschichte geschrieben – vor allem, wenn es um Außenseiter geht. Manche Rekorde sind bis heute einmalig.
👕 Hertha BSC Amateure (1993): Ein Finale ohne Profis
Hertha BSC Amateure ist bis heute das einzige Team einer Zweitvertretung, das jemals ein DFB-Pokalfinale erreicht hat. Da zweite Mannschaften inzwischen ausgeschlossen sind, bleibt dieser Fall einmalig in der Geschichte des Wettbewerbs.
🎯 Kickers Offenbach (1970): Pokalsieg nach Abstieg
Die Kickers Offenbach stiegen am Ende der Saison 1969/70 aus der Bundesliga ab – holten aber wenige Wochen später den DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln. Ein Auf und Ab der Gefühle, wie es nur der Pokal bietet.
🥶 Höchste Finalniederlage eines Außenseiters
Der MSV Duisburg verlor 2011 als Zweitligist mit 0:5 gegen Schalke 04 – es war die deutlichste Niederlage eines unterklassigen Teams im Finale. Dennoch wurde der Finaleinzug vom Publikum gefeiert.
📺 Live im Europapokal – als Drittligist
Dank des Finaleinzugs 2001 spielte Union Berlin als Drittligist in der UEFA-Cup-Saison 2001/02 – und kam bis ins Achtelfinale. Möglich machte das ein Sonderfall, da Schalke 04 bereits für die Champions League qualifiziert war.
⚠️ RWE verpasst das Finale – trotz Führung
2005 führte Rot-Weiss Essen im Halbfinale gegen Alemannia Aachen mit 2:0 – verlor aber noch mit 2:3. Es wäre die erste Finalteilnahme seit 1994 gewesen. Solche Halbfinals zeigen, wie nah Überraschung und Scheitern beieinander liegen.
📉 Aufstieg nach Pokal-Finale? Fehlanzeige
Mehrere Finalisten aus Liga 2 oder 3 konnten die Pokal-Performance nicht in den Liga-Alltag retten. Beispiele:
- MSV Duisburg (2011): blamable Rückrunde, kein Aufstieg
- Union Berlin (2001): kein direkter Durchmarsch trotz UEFA-Cup-Teilnahme
- Fortuna Köln (1983): blieb Zweitligist – trotz Finalheldenstatus
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🔭 Was bedeutet das für Arminia Bielefeld?
Kurzantwort: Arminia Bielefeld steht 2025 als Drittligist vor einer historischen Chance – ein Pokalsieg wäre ein Novum im modernen Fußball und ein emotionales Ausrufezeichen.
📜 Historische Parallelen
Die Arminia reiht sich ein in eine Reihe von Überraschungsteams wie Union Berlin (2001), Energie Cottbus (1997) oder Hertha BSC Amateure (1993). Doch im Unterschied zu ihnen hat die Mannschaft von 2025 das Potenzial, mehr als „nur“ Außenseiter zu sein.
⚽ Sportlich: kaum realistisch – aber nicht unmöglich
- Stuttgart geht als klarer Favorit ins Finale
- Arminia kann befreit aufspielen – „alles zu gewinnen, nichts zu verlieren“
- Ein frühes Tor, ein guter Torwart, ein Quäntchen Glück – das Pokal-Wunder ist theoretisch möglich
💶 Finanziell: ein Jackpot für die Arminia
- Finaleinzug: über 3 Millionen Euro Prämie
- Starker Schub für Sponsoren, Merchandising und Ticketverkäufe
- Ein Titel und die Teilnahme an der Europa League wären ein Befreiungsschlag für einen angeschlagenen Traditionsverein
🫶 Emotionaler Wert
Für die Fans in Ostwestfalen bedeutet das Finale bereits jetzt alles – der Verein ist wieder in den Schlagzeilen, wird bundesweit gefeiert, und hat sich unabhängig vom Ausgang als „Sieger der Herzen“ etabliert.
🎯 Was wäre, wenn …?
Sollte die Arminia das Finale gegen den VfB Stuttgart tatsächlich gewinnen, wäre sie der erste Drittligist überhaupt, der den Pokal holt – und würde in der Europa League 2025/26 starten. Ein Szenario, das Fußballromantikern Tränen in die Augen treibt.
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✅ Fazit: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze
Kurzantwort: Außenseiter im DFB-Pokalfinale sind selten – aber wenn sie auftauchen, sorgen sie für die besten Geschichten.
Von Kickers Offenbach über Hannover 96 bis hin zu Union Berlin oder Kaiserslautern – der DFB-Pokal lebt von Überraschungen, Außenseitern und Fußballromantik. Die meisten davon verlieren das Finale. Wenige gewinnen. Und manche schreiben sogar Geschichte.
Mit Arminia Bielefeld steht 2025 ein Team im Endspiel, das auf dem Papier keine Chance hat – und genau deshalb Favorit der Herzen ist. Egal wie das Finale endet: Der Pokal hat mal wieder gezeigt, dass Fußball mehr ist als Kalkül.
Und wer weiß – vielleicht sehen wir am Samstag ein weiteres kleines Wunder.