Da ist es passiert. Preußen Münster gewinnt sein erstes Spiel in der 2.Bundesliga seit 33 Jahren. Beim Mitaufsteiger Jahn Regensburg konnten sich die Adlerträger am Ende mit 3:0 souverän durchsetzen und damit mit einem für den Moment komfortablen Sprung in der Tabelle auf Rang 13 die Abstiegszone verlassen.

Die Preußen scheinen langsam angekommen zu sein in der 2.Liga. Nach zuletzt guten Leistungen, jedoch noch ohne Sieg, gelang nun der heiß ersehnte erste Dreier. Und wurde natürlich von den knapp 800 mitgereisten Preußen-Fans (weitestes Auswärtsspiel der Saison) gefeiert. Gegen Paderborn letzte Woche zu Hause fühlte sich das Ergebnis nach dem Ausgleich in der Nachspielzeit (zum 3:3) zwar auch bereits wie ein Sieg an, aber gestern stimmte dann auch das Ergebnis zum Gefühl.

3 Preußen-Spieler in der Kicker-Elf des Tages

Dazu passend schafften es mit Joel Grodowski, Mikkel Kirkeskov und Jano Ter Horst direkt drei Preußen verdientermaßen in die Kicker-Elf des Tages.

Der früh für den verletzten Amenyido eingewechselte Grodowski erzielte in der 29. Spielminute das 1:1 und legte in der 60. Minute nach gewohnt schnellem Konter auf Makridis für das 2:0 auf und war damit Spieler des Tages. Wobei man bei der Leistung der Preußen an diesem Tag eigentlich kaum jemanden hervorheben will. Zu kompakt war die Mannschaftsleistung und das gewohnte Teamwork. Doch die Art und Weise, wie Joel Grodowski das 2:0 vorbereitete (Ball am Gegenspieler rechts vorbeigelegt und ihn dann links überlaufen) war schon klasse. Alleine mit der Aktion hat er sich den Titel verdient. Beim Kicker ist er sogar Kandidat für den „Spieler des 6. Spieltages“.

Preußen machen in der 2.Halbzeit den Sack zu

In der ersten Halbzeit war das Spiel noch sehr fahrig und ausgeglichen. Es gab viele Unterbrechungen. Das 1:0 von Grodowski musste per VAR überprüft werden da der Verdacht bestand, dass der Ball vor dem entscheidenden Pass die Torauslinie überquert hatte. Aber ähnlich wie bei der Abseitsentscheidung beim 1:1 der Regensburger zum Ende der 1. Halbzeit hatten die Preußen dieses Mal Glück mit dem VAR. Das gleicht gefühlt die Erfahrungen vom ersten Spieltag in Fürth etwas aus.

In der zweiten Halbzeit spielten die Preußen dann extrem souverän und kaltschnäuzig ihre Chancen aus. Es hätte eigentlich sogar noch das 4:0 fallen müssen, als Regensburg kurzfristig fast auseinanderbrach und die Preußen plötzlich mit 3 Leuten bei einer Flanke vor dem Keeper standen. Doch Fridjonsson konnte einen wuchtigen Kopfball nicht versenken, der Regensburger Keeper hielt stark in diesem Moment. Aber der Isländer hatte zu diesem Zeitpunkt bereits sein Tor (das 3:0 erzielt) und damit im zweiten Spiel zum zweiten Mal für die Münsteraner getroffen. Das nennt man eine gelungene Nachverpflichtung. Vom Gefühl her jetzt schon der perfekte 9er. Einfach vorne anspielen, am besten hoch 😉

Jetzt kommt Schalke

Wie geht es jetzt weiter für die Preußen? Am nächsten Samstag um 20:30 Uhr zu Hause gegen Schalke. Und da werden auf Münsteraner Seite Erinnerungen wach… in der 2.Bundesliga 1989/90 besiegten die Preußen Schalke zweimal. Der 1:0 Auswärtssieg durch ein Tor des legendären Uli Gäher in der 54.Minute und der Screenshot der Anzeigetafel davon sind in Münster bis heute unvergessen. Die Alten erzählen es den Jungen…

Und 2024? Natürlich ist Schalke Favorit. Wenn man sich alle Kennzahlen der beiden Mannschaften ansieht, ist Münster eine Liga tiefer. Aber wie es der Fußball will – am Samstag begegnet man sich auf Augenhöhe. Und es gibt mindestens 2 Dinge, die für die Preußen sprechen:

1. Der Moment (Preußen obenauf, Schalke am Boden und mit Trainerwechsel).
2. Flutlicht können die Preußen. In Ligaspielen gefühlt ewig ungeschlagen bei Abendspielen.

Schade nur, dass aktuell nur knapp 12.000 Zuschauer ins Preußenstadion passen. Die Partie am Samstag Abend hätte Potential für ein Vielfaches. Im Internet wurde bereits für Balkonplätze in umliegenden Gebäuden geboten.

Kann dann losgehen, die Preußen haben wenig zu verlieren, es verspricht ein Fußballfest zu werden!